Blitzerwarner, Radarwarner Apps & Co.: Was ist erlaubt, was ist verboten?

Im Gegensatz zu Prominenten, die Blitzlicht mögen, bedeutet ein Blitz für Autofahrer meist nichts Gutes: Sie wurden wahrscheinlich beim zu schnellen Fahren erwischt. Da wäre ein Blitzerwarner, der vor solchen Kontrollen warnt, sehr hilfreich. Die Frage ist aber: Sind diese Geräte überhaupt erlaubt? Gibt es Unterschiede zwischen Blitzer-Apps und fest im Navi eingebauten Warnern? Wir schauen uns die relevanten Gesetze an und erklären, welche Strafen drohen, wenn man gegen diese Regeln verstößt. Kurz gesagt: Wir klären auf, was erlaubt ist und was nicht, wenn es um Blitzerwarner geht.

Verschiedene Arten von Warngeräten

Blitzerwarner haben die Aufgabe, Autofahrer rechtzeitig vor Radarfallen und anderen Geschwindigkeitsmessungen zu alarmieren, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Geschwindigkeit anzupassen. Im Folgenden stellen wir dir die drei gängigsten Arten von Blitzerwarnern vor und erläutern, wie sie funktionieren:

Radarwarngeräte 

Eine der kostspieligsten Methoden, um sich vor Geschwindigkeitskontrollen zu schützen, sind Warngeräte. Diese Geräte nutzen eine spezielle Technologie, um in einem Umkreis von mehreren hundert Metern nach Laser- oder Radarstrahlen zu suchen. Sobald sie ein entsprechendes Signal empfangen, geben sie entweder ein akustisches oder optisches Signal aus, das den Fahrer vor einer nahen Radarfalle warnt. Ein Radarwarner kann auch hervorragend mit einer Dashcam kombiniert werden. Dashcams dienen der Aufzeichnung von Fahrten und können im Falle eines Unfalls als Beweismittel dienen. Manche Dashcams bieten jetzt auch zusätzlich eine Radarfallen-Meldung an, die man in den Einstellungen der Kamera aktivieren kann. 

Blitzer-Apps

Blitzer-Apps sind praktische Helfer für unterwegs: Sie nutzen das GPS deines Smartphones, um dich vor festen Radarfallen zu warnen. Auf einer digitalen Karte siehst du genau, wo die Blitzer stehen und wie schnell dort gefahren werden darf. Wenn du dich einer Falle näherst, gibt die App einen Alarm. Die Daten in der App werden von einer großen Nutzergemeinschaft ständig aktualisiert, sodass du immer auf dem neuesten Stand bist. Solche Apps sind meistens kostenlos, aber es gibt auch kostenpflichtige Versionen mit zusätzlichen Funktionen wie Stauwarnungen oder die Anzeige von Unfallschwerpunkten.





Navigationsgeräte mit Blitzerfunktion

Moderne Navigationsgeräte sind nicht nur Wegweiser, sondern auch deine persönlichen Sicherheitsassistenten. Mit einer speziellen Blitzerkarte, die du dir einfach herunterladen kannst, warnt dich dein Navi rechtzeitig vor festen Radarfallen. Ein Symbol auf der Karte und ein akustisches Signal machen dich auf die Gefahr aufmerksam. So kannst du deine Geschwindigkeit anpassen und unliebsame Strafzettel vermeiden.

Die rechtliche Situation in Deutschland

In Deutschland ist jede automatisierte Warnung vor Geschwindigkeitsmessanlagen jeglicher Art gesetzlich verboten. Die Rechtsgrundlage hierfür bildet § 23 Abs. 1c der Straßenverkehrsordnung (StVO), welcher das Betreiben von Geräten untersagt, die Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzeigen oder stören. Dieses Verbot erstreckt sich nicht nur auf klassische Radarwarner, sondern auch auf Blitzer-Apps auf dem Smartphone oder in Navigationsgeräten. 

 

Hierbei unterscheidet man jedoch zwischen dem bloßen Mitführen eines ausgeschalteten Geräts, was in der Regel erlaubt ist, und der betriebsbereiten Nutzung, die eben verboten ist. Werden Verkehrsteilnehmer bei der Nutzung eines Blitzerwarners erwischt, droht ein Bußgeld von derzeit 75 Euro. Zusätzlich kann in manchen Bundesländern ein Punkt im Fahreignungsregister hinzukommen. 

Findet die Polizei bei einer Verkehrskontrolle einen eingeschalteten und funktionsbereiten Radarwarner, darf sie diesen beschlagnahmen und im schlimmsten Fall sogar zerstören. Es ist aber fraglich, ob die Polizei das Gleiche bei Navigationsgeräten oder Handys tun dürfte. 

Grauzonen und legale Alternativen

Glücklicherweise gibt es legale Wege, um sich über mögliche Geschwindigkeitskontrollen zu informieren. Die einfachste und bekannteste Methode sind Verkehrsdurchsagen im Radio. Viele Radiosender informieren ihre Hörer über aktuelle Blitzerstandorte. Diese Durchsagen sind erlaubt, weil sie keine konkreten Standorte preisgeben, sondern allgemeine Verkehrshinweise darstellen. Sie warnen also nicht gezielt vor einem Blitzer direkt vor dir, sondern geben allgemeine Informationen über mögliche Kontrollen im Sendegebiet.

Ähnlich verhält es sich mit Informationen in sozialen Medien wie Facebook. Dort werden oft ungenaue Listen mit Blitzerstandorten geteilt. Diese Informationen sind grundsätzlich legal, solange du sie nicht während der Fahrt auf deinem Handy suchst. 

Du kannst aber auch vor der Fahrt mögliche Blitzerstandorte recherchieren, diese ausdrucken und im Auto mitnehmen. 

Eine weitere legale Möglichkeit ist die Nutzung von Geräten wie dem Ooono Co-Driver. Dieses Gerät bezieht seine Daten von Blitzer.de und warnt vor Blitzern und anderen Gefahrenstellen. Da es sich nicht um einen klassischen Radarwarner handelt, sondern auf einer Datenbank basiert, die von Nutzern aktualisiert wird, ist die Nutzung in Deutschland legal.