was ist eine dashcam

Bei Unfällen, Diebstählen oder als Fahrhilfe: Dashcams im Auto, Lastwagen und Motorrad können sehr praktisch sein. Je nach Gerät machen sie während der Fahrt und im geparkten Zustand Videoaufnahmen vom Straßenverkehr und der Umgebung. In der Regel werden die kleinen Kameras hinter dem Rückspiegel angebracht und filmen durch die Windschutzscheibe das Geschehen vor dem Auto. Es gibt aber auch Modelle mit mehreren Kameras, die weitere Aufnahmeoptionen haben. Im Falle eines Unfalls hat man so zuverlässige und detaillierte Aufnahmen, die als Beweismittel dienen können. Doch was ist eine Dashcam genau und hat sie wirklich einen Nutzen für den Fahrer? In diesem Artikel erfährst du, was es für Geräte gibt und welche Funktionen sie dir bieten.

Was ist eine Dashcam: Der Siegeszug der kleinen Kameras

Obwohl sie erst in den letzten Jahren an Popularität gewonnen haben, sind Dashcams kein neues Phänomen. Bereits in den 1990er-Jahren wurden die Geräte für die Streifenwagen der Polizeibehörden in den USA entwickelt. Sie sollten für die Sicherheit der Polizeibeamten sorgen und zur Aufklärung von Verkehrsstraftaten dienen. In den darauffolgenden Jahren kamen sie auch für reguläre Verkehrsteilnehmer auf den Markt. Insbesondere in Russland war das Interesse an Dashcams von Anfang an groß. Dies könnte an der hohen Anzahl von Verkehrsunfällen und an absichtlich provozierten Unfällen liegen. Auch in Großbritannien setzten sich die Kameras schnell durch. Der Siegeszug durch Deutschland begann hingegen erst in den letzten Jahren. Dies liegt vermutlich an der datenschutzrechtlichen Grauzone hierzulande. Denn es herrschte lange Unklarheit darüber, ob die Kameras im Auto überhaupt zulässig sind. Erst im Jahr 2018 entschied ein Prozess, dass anlassbezogenes Filmen erlaubt ist und die Aufnahmen als Beweismittel genutzt werden dürfen.

Die verschiedenen Dashcam-Arten

Mittlerweile gibt es verschiedene Dashcams auf dem Markt und es ist nicht immer einfach, sich für ein Modell zu entscheiden. Zunächst kommt es auf die Art des Fahrzeuges an. Je nachdem, ob du einen Lkw, einen Transporter, ein Auto oder Motorrad fährst, kommen verschiedene Geräte infrage. Auch für Fahrräder gibt es mittlerweile die ersten Kameras.

Benötigst du eine Dashcam für das Auto, hast du die Wahl zwischen Regulären-, Dualen- und Dreikanal-Systemen. Modelle mit einer Videokamera nehmen das Verkehrsgeschehen durch die Windschutzscheibe auf. Dashcams mit mehreren Kameras hingegen filmen auch nach hinten und/oder im Inneren von Fahrzeugen. Kommt es zu einem Unfall, hast du so ein umfassendes Bild. Richte dich also beim Kauf nach der Fahrzeugart und der Anzahl an Kameras, die du dir wünscht.

Dashcam im Auto: Populäre Funktionen

Moderne Dashcams sind echte Multifunktionsgeräte und haben neben den Videoaufnahmen einiges zu bieten. Im Vordergrund stehen selbstverständlich immer das Beobachten des Verkehrsgeschehens und die entsprechenden Aufnahmen im Falle eines Zwischenfalls. Zusätzlich bieten viele Geräte eine Reihe weiterer Assistenzfunktionen, die dir mehr Sicherheit beim Fahren und im geparkten Zustand bieten. Die gängigsten sind:


  • Parkmodus: Einige Dashcams lassen sich als Überwachungskamera nutzen. Wenn du dein Auto an einen ungesicherten Ort abstellen musst, kannst du dich darauf verlassen, dass im Falle eines Einbruchs oder Unfalls mit Fahrerflucht deine Dashcam alles filmt.
  • Loop Funktion: Hierzulande darf eine Kamera im Fahrzeug nicht durchgehend filmen und die Videos nicht grundlos speichern. Daher haben fast alle Geräte eine Aufnahmeschleife. Das bedeutet, dass ältere Aufnahmen automatisch überspielt werden. Der G-Sensor, der Erschütterungen oder abrupte Bremsmanöver erkennt, stellt hierbei sicher, dass keine wichtigen Videos wie Unfälle gelöscht werden.
  • Rückfahr- und Einparkhilfe: Viele Dashcams mit Rückfahrkamera können auch beim Einparken und Rückwärtsfahren helfen.
  • Nachtsicht: Eine Dashcam muss im Dunkeln scharfe Aufnahmen liefern, auf denen auch Nummernschilder zu erkennen sind. Daher können die Geräte besonders klare Videos auch bei schlechten Sichtbedingungen aufnehmen.
  • GPS: Durch das GPS erhalten die Videos einen Abnahmestempel mit Geschwindigkeit, Zeit und Ort. Das ist vor Gericht besonders wichtig, damit die Daten richtig ausgewertet werden können.
  • Fahrhilfe: Die neuesten Autokameras können dir beim Fahren helfen. Sie erkennen Verkehrszeichen, Einbahnstraßen und Geschwindigkeitsbegrenzungen und warnen dich mit Sprachbenachrichtigungen. Ein Spurhalteassistent und Auffahrwarner sorgen für zusätzliche Sicherheit bei der Fahrt.
  • Dashcam App: Mit der entsprechenden App kannst du dein Handy spielend leicht mit der Dashcam verbinden, Einstellungen ändern und die Videos herunterladen.

Die ordnungsgemäße Nutzung der Dashcam

Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass in Deutschland die Nutzung einer Dashcam illegal ist. Dies stimmt jedoch nicht, es gibt kein Verbot gegen den Einbau der Kamera im Auto. Beim Filmen muss man jedoch Einiges beachten, um nicht gegen den geltenden Datenschutz zu verstoßen. So darf man nicht durchgehend ohne Anlass filmen, die Aufnahmen speichern oder veröffentlichen. Die Nutzung der Loop-Funktion ist daher beim Einsatz von Dashcams essenziell. So werden nur Videos gespeichert, die einen wichtigen Zwischenfall oder Unfall zeigen, was nicht verboten ist. Dienen diese zur Aufklärung, werden sie von den meisten Versicherungen und in Gerichtsverfahren als Beweismittel akzeptiert. Das wird jedoch von Fall zu Fall immer individuell entschieden.

So sinnvoll ist eine Dashcam

Bei ordnungsgemäßer Nutzung ist eine Dashcam ein sinnvolles und hilfreiches Gadget im Fahrzeug. Sie hilft dir beim Fahren und sorgt mit ihren zahlreichen Funktionen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Um Persönlichkeitsrechte nicht zu verletzen, solltest du dich hierbei natürlich immer an die Datenschutz-Grundverordnung halten. Moderne Geräte haben außerdem neben den Aufzeichnungen noch viel mehr zu bieten. Hilfe beim Einparken, Rückwärtsfahren, GPS und Spurassistent: Die kleinen Kameras erfreuen sich großer Beliebtheit und werden in Zukunft zur normalen Ausstattung im Auto dazugehören.