Dashcam auf Armaturenbrett befestigen

Dashcam auf Armaturenbrett befestigen: Das musst du wissen

Dashcams sind superpraktisch, um im Straßenverkehr auf Nummer sicherzugehen. Sie helfen, Unfälle zu dokumentieren, Streitigkeiten zu klären und sogar Betrüger zu entlarven. Damit deine Dashcam aber auch wirklich ihren Job macht, muss sie richtig am Armaturenbrett sitzen. Hier erfährst du, wie du das am besten anstellst, damit du klare Aufnahmen hast und keine Probleme mit dem Gesetz bekommst.

Sind Dashcam überhaupt erlaubt?

In Deutschland ist die Verwendung von Dashcams grundsätzlich zulässig, jedoch unter Beachtung strenger datenschutzrechtlicher Vorgaben. Die permanente Videoüberwachung zum Beispiel birgt das Risiko der unbeabsichtigten Erfassung von Personen, die einer Aufzeichnung nicht eingewilligt haben. Eine solche Aufnahme kann einen Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung darstellen. Die unerlaubte Veröffentlichung solcher Videos kann zudem das allgemeine Persönlichkeitsrecht verletzen und sowohl zivil- als auch strafrechtliche Folgen nach sich ziehen.

Aber: Der Bundesgerichtshof (BGH) hat im Jahr 2018 entschieden, dass Dashcam-Aufnahmen bei Verkehrsunfällen als Beweismittel genutzt werden dürfen, wenn sie dabei helfen, den Unfallhergang zu klären. Das bedeutet, dass du deine Dashcam-Aufnahmen vor Gericht verwenden kannst, um deine Unschuld zu beweisen. 

Um vor Gericht als Beweismittel anerkannt zu werden, müssen Dashcams allerdings bestimmte Kriterien erfüllen. Da eine permanente Aufzeichnung datenschutzrechtlich unzulässig ist, ist eine Loop-Funktion unerlässlich. Diese Funktion sorgt dafür, dass ältere Aufnahmen automatisch überschrieben werden, typischerweise in Intervallen von etwa einer Stunde.

Zusätzlich sollte die Dashcam über einen G-Sensor verfügen, der plötzliche Beschleunigungen oder Bremsungen, wie sie typischerweise bei einem Unfall auftreten, erkennt. Bei einem solchen Ereignis speichert die Kamera die relevanten Aufnahmen automatisch, um sicherzustellen, dass sie nicht durch die Loop-Funktion überschrieben werden.

Diese Kombination aus Loop-Aufnahme und G-Sensor ermöglicht eine anlassbezogene Aufzeichnung, die den Datenschutzanforderungen entspricht und gleichzeitig die Beweissicherung bei Verkehrsunfällen gewährleistet.

Wenn du planst, Dashcam-Aufnahmen für private Zwecke zu nutzen, müssen alle erkennbaren Personen und Kfz-Kennzeichen unkenntlich gemacht werden, bevor du die Aufnahmen online teilst, da sonst hohe Bußgelder drohen können.

Sichere Aufnahmen: So wichtig ist die richtige Dashcam-Montage

Die Auswahl des idealen Standorts für die Dashcam ist aus mehreren Gründen entscheidend. Zum einen hat sie einen erheblichen Einfluss auf das Sichtfeld der Kamera. Eine optimale Positionierung stellt sicher, dass die Dashcam eine möglichst umfassende Sicht auf die Straße bietet und alle relevanten Details vor dem Fahrzeug erfasst.

Eine falsche Position kann die Qualität der Videos beeinträchtigen und zu Blendeffekten durch Sonnenlicht, Spiegelungen oder Verzerrungen führen. Eine optimal angebrachte Dashcam hingegen liefert gestochen scharfe und detaillierte Aufnahmen, die im Falle eines Unfalls oder einer strittigen Situation entscheidend sein können.

Gleichzeitig minimiert eine durchdachte Positionierung Sicherheitsrisiken, die durch eine eingeschränkte Fahrersicht entstehen könnten. Eine Anbringung direkt im Sichtfeld könnte beispielsweise nicht nur ablenken, sondern auch die Sicht auf die Straße einschränken und somit das Risiko von Unfällen erhöhen.

Dashcam am Armaturenbrett befestigen: Das musst du beachten

Wie bereits erwähnt, ist die Platzierung einer Dashcam das A und O. Die Kamera sollte deshalb so platziert werden, dass sie möglichst viel von dem sieht, was vor deinem Auto passiert. Ideal ist eine Position in der Mitte des Armaturenbretts, nahe der Windschutzscheibe.

Die Befestigung selbst sollte stabil und sicher sein, um Vibrationen und Verwacklungen während der Fahrt zu vermeiden. Viele Dashcams werden mit einem Saugnapf oder einem doppelseitigen Aufkleber geliefert, die eine einfache Montage ermöglichen. Bevor du die Kamera anbringst, solltest jedoch du sichergehen, dass die Oberfläche des Armaturenbretts sauber und trocken ist.

Das Kabel deiner Dashcam sollte zudem nicht einfach so herumhängen. Es muss unbedingt ordentlich verlegt werden, damit es dich beim Fahren nicht stört und du alle Knöpfe und Hebel im Auto noch gut bedienen kannst. Am besten versteckst du das Kabel entlang der Seite der Windschutzscheibe (da, wo die A-Säule ist) und führst es dann unter dem Armaturenbrett entlang.

Bevor du losfährst, solltest du noch unbedingt als letzten Schritt eine kurze Testaufnahme machen, um zu sehen, ob die Bilder scharf und klar sind und du eine umfassende Sicht hast. So kannst du sicher sein, dass die Kamera im Fall der Fälle alles Wichtige festhält.

Alternative Halterung der Dashcam

Neben dem Armaturenbrett hast du auch die Möglichkeit, deine Dashcam an der Windschutzscheibe zu befestigen. Viele Experten empfehlen, die Dashcam im oberen Bereich der Windschutzscheibe zu befestigen, idealerweise in der Nähe des Rückspiegels. Diese Position bietet den Vorteil, dass die Kamera eine ungehinderte Sicht auf die Straße hat und so den gesamten Verkehr vor dem Auto, inklusive beider Fahrspuren, erfassen kann. Für die Befestigung stehen in der Regel die gleichen Optionen wie beim Armaturenbrett zur Verfügung: Entweder du nutzt einen Saugnapf, der sich durch einen Hebelmechanismus an der Scheibe festsaugt, oder du verwendest eine spezielle Klebefolie, die eine besonders feste Haftung verspricht.

Rundum-Absicherung: Zusätzliche Tipps für die Installation der Rückfahrkamera

Solltest du eine Dual-Dashcam mit Front- und Rückfahrkamera haben, bedeutet das meistens, dass du das Nummernschild kurz abschrauben musst. Im Kofferraum findest du hinter der Verkleidung die Kabel des Rückfahrscheinwerfers – diese liefern den Strom für deine Kamera. Wenn die Kameras nicht per Funk verbunden sind, musst du ein Kabel unter den Verkleidungen bis zur Windschutzscheibe verlegen. Das ist zwar etwas knifflig, aber mit etwas Geduld machbar. Da es viele verschiedene Kameras gibt, ist die Anleitung deines Modells in diesem Fall dein bester Helfer.